wir schauen zurück auf ein Jahr, in dem wir den (Gegen-)wind immer wieder gespürt haben. Aber Bio liegt doch nach wie vor hoch im Trend, oder? Und daraus müsste man doch eher auf Rückenwind für die Biokiste schließen können?
Aber dem ist nicht so. Den positiven Trend zu immer mehr Bio bekommen wir, als Fachgeschäft, wirtschaftlich nicht zu spüren. Denn Bio (entsprechend der EU-Bioverordnung) gibt es inzwischen – und das ist ja grundsätzlich wichtig und gut – in jedem Supermarkt und Discounter.
Seit mehr als 20 Jahren treiben wir authentisches Bio voran. Wir haben uns hierbei auf den Handel mit hochwertigen Bioprodukten spezialisiert. Wir räumen der Regionalität einen hohen Stellenwert ein. Wir setzen in großen Maßen auf kleine, meist familiengeführte Biobetriebe. Wir achten auf kurze Wege, auf nachhaltige Verpackungen und geringe Emissionen. Gleichzeitig bieten wir ein hohes Maß an Vertrauenswürdigkeit und Transparenz und ermöglichen persönliche Kontakte.
All das sehen wir als ein umfassendes und verlässliches Angebot für die Region, für dich: konkret, nachhaltig und zukunftsweisend, vom Acker bis zum Teller.
Dies alles ist mit viel (Hand-)Arbeit verbunden, gerade in einer Zeit, in der vieles immer komplexer und komplizierter zu werden scheint. Wir stellen uns den Herausforderungen – und ja, das kostet. Gute, eher kleinstrukturierte und sinnstiftende Tätigkeiten führen am Ende meist zu höheren Personalkosten – finanzielle Belastungen für ein mittelständisches Unternehmen, die im Supermarkt so nicht anfallen, und noch weniger beim Discounter. Den harten Wettbewerb um den günstigsten Preis gewinnen also andere.
Dies ist der Gegenwind, von dem ich spreche. Und so versuchen wir, die Segel neu auszurichten. Dies kann auch mal zu weniger Service für dich führen (beispielsweise mussten wir die Samstagsbelieferung einstellen). Sowas versuchen wir natürlich bestmöglich zu vermeiden. Der Kostendruck für uns ist enorm: Wir suchen nach Wegen, damit umzugehen. Wir versuchen uns, immer wieder neu zu erfinden – ohne dabei Ziele und Werte aus den Augen zu verlieren.
Die Welt braucht eine kleinstrukturierte lebendige Landwirtschaft, die Welt braucht Vielfalt. Die Erde braucht einen verantwortungsvollen Umgang mit ihren Böden, mit Gewässern, Pflanzen und Tieren. Dafür setzen wir die Segel. Und dafür stellen wir uns auch gerne gegen den Wind.