Die Geschichte der Schule beginnt lange vor unserer modernen Vorstellung von Klassenräumen. In der Antike gab es in Griechenland und Rom erste Ansätze organisierten Lernens, wobei Bildung oft auf privilegierte Gruppen beschränkt war. In Athen etwa erhielten Jungen ab dem 5. Jahrhundert v. Chr. eine öffentliche Bildung, die Lesen, Schreiben, Rechnen und Rhetorik umfasste, meist unter privater oder staatlicher Aufsicht. In Rom existierten ähnliche Einrichtungen. Mit dem Aufkommen des Christentums prägten kirchliche Schulen und Klosterschulen die schulische Tradition. Im Mittelalter dominierten Mönche und Lehrer in Klöstern das Lernangebot – Latein war das zentrale Unterrichtsfach. Bildung war von religiösen Institutionen abhängig. Erst mit der Aufklärung im 17. und 18. Jahrhundert begann eine zunehmend staatliche Orientierung der Bildung, und die ersten Ansätze einer öffentlich organisierten Schule tauchten auf.
In der frühen Neuzeit förderten Reformatoren und Herrscher Bildungspolitik, und erste öffentliche Schulen entstanden. Mit der industriellen Revolution des 19. Jahrhunderts setzte sich der Trend fort: Es kam zur Einführung von staatlich organisierten Volksschulen. Die allgemeine Schulpflicht wurde in vielen Ländern eingeführt. Im 20. Jahrhundert weiteten sich die Bildungssysteme weiter aus: Sekundarschulen wurden etabliert, berufliche Bildung wuchs und der Hochschulzugang wurde für mehr Menschen zugänglich. Die Schulpflicht variierte je nach Land, doch insgesamt wurde Bildung zu einem zentralen staatlichen und sozialen Thema.
Gegenwärtig sind Schulen durch Digitalisierung, inklusiven Unterricht und vielfältige Lernformen geprägt. Lebenslanges Lernen gewinnt an Bedeutung. Alternative Lernwege wie Montessori- oder Waldorfschulen, Fernunterricht oder Online-Kurse ergänzen das klassische Schulsystem.